Auch die Zukunft wird Geschichte

Die Unternehmen vernachlässigen ihre Geschichte und aus der Wissenschaft kommt keine Hilfe.
 
In Zeiten der weltweiten Pandemie werden sich die globalen Werte massiv verschieben. Die Geschichte bleibt ein wichtiger Bestandteil der Kultur eines Unternehmens. Aber es ist unerlässlich, dass sie vor allem ein zentraler Part der Strategie des Unternehmens wird. Ergebnisse und Erkenntnisse aus der historischen Forschung sollten in vorderster Front bei der strategischen Zukunftsplanung der Unternehmen stehen. Um dies zu erreichen, müssten Forschungsansätze neu definiert werden und „Zukunft so gedacht werden, als sei sie schon gewesen.“ Dieser neue Denkansatz wird den Unternehmen klare und für ihre Strategie verwendbare Modelle liefern.
 
 
Weder die Politik noch die Unternehmen haben bei der Pandemie auf historische Erkenntnisse zurückgegriffen.
 
Die großen unternehmensgeschichtlichen Fragen und Zusammenhänge bleiben unfertig, wenn es um die Deutung von Gegenwart und Zukunft geht. Die Pandemie ist das jüngste plakative Beispiel. Weder die Politik noch die Unternehmen haben auf historische Erkenntnisse zurückgegriffen. Dabei gab es von der Pest im 14. Jahrhundert über die Spanische Grippe im Zeitraum von 1918 bis 1923 oder die SARS-Pandemie 2002/2003 zahlreiche Parallelen, die aufgearbeitet und analysiert hätten werden können. Denn, wer wusste schon, dass „Lockdown“ und „Massenquarantäne“ bereits während der Pest ein probates Mittel der Eindämmung der Infektionshäufigkeit war? Wie haben sich Unternehmen während der Spanischen Grippe verhalten? Die Forschung hätte hier Verhaltensmaßnahmen herausarbeiten müssen, die als Basis für die Maßnahmen bei Pandemien generell hätten dienen können. 
 
Geschichte bietet Denkmodelle für aktuelle Themen.
 
Aber es gibt auch weitere Beispiele, für welche die Geschichte Denkmodelle liefern kann. Wie behandeln Unternehmen Klima (klimaneutrales Wirtschaften) oder Artenschutz, wie wappnen sie sich gegen Cyberangriffe?  Denn auch hierfür liefert die Geschichte zahlreiche (Gegen-)Beispiele, wie z.B. die konsequente Abholzung Siziliens, Rodung von Flora und Fauna (um Flächen zur Anpflanzung von Lebensmitteln für die stets wachsende Weltbevölkerung zu schaffen) oder auch die Entwendung von Daten, die nicht nur ein Phänomen der Gegenwart darstellt.   
 

Gerade bei Unternehmen sollen aufgrund der aus der Geschichte heraus gewonnenen Erkenntnisse die Gegenwart und die Zukunft beschrieben werden. 

 
Unser Anspruch ist es, dass die Unternehmen die Geschichte als unabdingbar anerkennen. Wir wollen für Unternehmen Beispiele aus ihrer eigenen sowie aus der allgemeinen Geschichte herausarbeiten, um ihnen die daraus gewonnenen Erkenntnisse so präsentieren zu können, dass sie mit der Beschreibung der Gegenwart und die Zukunft des Unternehmens einhergehen. 
 
Die neue Herangehensweise an die Unternehmensgeschichte beinhaltet daher, auch die Gegenwart und die Zukunft einzubeziehen. Denn, auch die Zukunft wird Geschichte.